Ökologische Abteilung

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Abb. 56: Die Ökologie-Reviere für Wasser- und Landpflanzen. Photo: Google Earth, 2007.

 

Die beiden Ökologie-Reviere für Wasser- und Landpflanzen (Abb. 56-58) zeigen Arten mit besonderen Anpassungen an ihre Stand­ort­e.

Unter den Sauergräsern (Cyperaceae) und Binsengewächsen (Juncaceae) finden sich viele Arten, die im seichten Süßwasser oder an sehr feuchten Standorten wachsen. Darunter sind besonders Seggen (Carex), Simsen (Scirpus) und Sumpfriede (Eleocharis). In der frostfreien Zeit ist auch die Papyrusstaude, Cyperus papyrus, zu sehen. Durchaus vergleichbar sind die Schachtelhalme, Equisetum, von denen zwei an Wasser angepasste angepflanzt sind.

Diese Pflanzen werden aber auch noch in ausgewählten Entwicklungsstadien der Vegetation, wie am Beispiel des Flachmoores gezeigt. Darunter sind besonders wichtig die Heidekrautgewächse (Ericaceae) und einige weitere Gehölze, wie die Moorbirke, Betula pubescens und die Kriechweide, Salix repens.

Neben der Seerose, Nymphaea alba, sind mehrere, weniger bekannte Schwimmpflanzen vorhanden.

Die Wasserpflanzen in der Ökologie wurden bis zu seinem Ausscheiden von Ilkka Järvinen und anschließend von Obergartenmeister Andreas Binder betreut.

Im Anhang „Ökologie Wasserpflanzen“ sind diese Pflanzen ausführlicher vorgestellt.

 

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Abb. 57: Teilrevier der Ökologie: Wasserpflanzen. Die Aufnahme zeigt die Anordung der Wasserbecken. Orig. 13.8.1997.

 

Die Anpassungen von Landpflanzen an besondere Standortbedingungen werden in einem umfangreichen und detailliert thematisch untergliederten Teilrevier auf einer Verebnung unterhalb des Hanges zur Nordring-Straße gezeigt (Abb. 56, 58).

 

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Abb. 58: Teilrevier der Ökologie: Landpflanzen. Die Aufnahme zeigt die Anordung der Beete, in denen jeweils Arten mit bestimmten Standortsanpassungen zusammengestellt waren. Orig. 10.7.2003.

 

Die Bau- und Funktionspläne von Wurzeln, Sprossen und Blättern sind Ausdruck ihrer ökologischen Spezialisierungen. Entsprechend der vielfältigen Umweltbedingungen sind sie sehr reichhaltig. Wichtige und teilweise auffällige Eigenschaften werden in den folgenden Themenfeldern angedeutet.

Pflanzen, die an trockene bis extrem trockene Standorte angepasst sind, werden als Xero­phy­ten zusammengefaßt. Zu ihnen zählen Pflanzen mit dickfleischigen Blättern oder Sprossen, an denen reduzierte Blätter sitzen, oder die überhaupt keine mehr ausbilden. Auch Falt-, Rinnen- oder Rollblätter sowie starker Haarfilz ist bei Pflanzen, die an Trockenstandorte angepaßt sind, vielfach zu finden.

Zusätzlich zu ihrer Hauptfunktion als assimilierende Organe können Blätter auch noch weiteres leisten, z.B. um ans unverzichtbare Licht zu gelangen. Diese Blatt- und Blattstielranker zählen zu den Kletterpflanzen, zu denen noch die Spreizklimmer, Sprossranker und Windepflanzen zählen.

Pflanzen sind so sehr an verschiedenste Böden, genauer an deren unterschiedliche Chemismen angepaßt, dass sie danach sogar klassifiziert werden können. Entsprechend dienen sie auch als Zeigerpflanzen, wie die Kalk- und Silikatbewohner, oder wie die Serpentinpflanzen. Manche, wie die Brennessel, Urtica dioica, stellen sich an stickstoffreichen Stellen ein, andere besiedeln salzhaltige Böden nicht nur an natürlichen Standorten, wie den Meeresküsten, sondern auch an anthropogen bedingten, wie etwa den Autobahn-Rand- und Mittelstreifen. Im Anhang „Ökologie Landpflanzen I“ ist darüber mehr zu erfahren.

Ein besonders spannendes Gebiet ist die Blütenökologie. Es greifen hierbei nicht nur Baupläne und ihre Funktionen ineinander, vielmehr handelt es sich zumeist um Interaktionsgefüge, bei denen andere Organismen oder abiotische Faktoren mit im Spiel sind.

Für die bevorzugt durch Tiere bestäubten Pflanzen werden Beispiele gezeigt mit Bindungen an Hautflügler, Tag- und Nachtfalter, Vögel und Fledermäuse. Dabei spielen nicht nur Nektar- und Pollenlieferanten eine Rolle. Vielmehr gibt es auch nicht wenige Ölblumen.

Um Selbstbestäubung auszuschließen und Kreuzbestäubung zu fördern, haben viele Pflanzen besondere Mechanismen evolviert, darunter die Zweihäusigkeit, die Verschieden­griffeligkeit, die Vormännlichkeit und Vorweiblichkeit.

Auch die Verbreitungsbiologie ist oft an biotische und abiotische Vektoren geknüpft. Da­rüber hinaus haben Pflanzen vielfach eigene Strategien entwickelt, die ihnen eine Selbstverbreitung ermöglichen, oder sie durch vegetative Sonderbildungen optimiert. Beispiele hierfür sind Ausläufer, Brutzwiebeln und Brut­knöllchen, aber auch unterirdische Sprosse, die Rhizome. Blüten- und verbreitungsbiologische Beispiele werden im Anhang „Ökologie Landpflanzen II“ ausführlicher behandelt.

Für die Landpflanzen-Ökologie war lange Zeit Horst Gemmer, danach Obergartenmeister Andreas Binder zuständig.