Zweikeimblättrige Blütenpflanzen

Zweikeimblättrige Blütenpflanzen,

Dicotyledoneae

 

 

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Abb. 100: Merkmale der Morphologie und von Inhaltsstoffen der ein- und zweikeimblättrigen Blütenpflanzen, Mono- und Dicotyledoneae. Orig.

 

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Abb. 101: Unterklassen der Dicotylen nach Cronquist (1988) und Wegfall der Hamamelididae und Dilleniidae nach molekularphylogenetischen Ergebnissen.

 

Die Bedecktsamer (Magnoliophytina, Angiospermae) werden nach gängiger Klassifikation in zwei große Verwandtschaften, die beiden Klassen der Magnoliopsida (Dicotyledoneae, zweikeimblättrige Blütenpflanzen) und der Liliopsida (Monocotyledoneae, einkeimblättrige Blütenpflanzen) gegliedert (Abb. 100). Außer durch die Zahl der Keimblätter unterscheiden sich Arten beider Gruppen durch wichtige Merkmale, wie den Bau und die Anordnung der Leitbündel. Dicotyle Pflanzen besitzen offene Leitbündel, Holz- (Xylem) und Bastteil (Phloem) sind durch ein meristematisches (weiterwachsendes) Kambium verbunden. Im Sproß sind diese Leitbündel ringförmig angeordnet. Daher kann der Holzkörper regelmäßig vergrößert werden; die Pflanze wächst damit in die Breite. Leitbündel von Monocotylen sind unregelmäßig oder konzentrisch über den Sproßquerschnitt verteilt und sie sind geschlossen; Kambium zwischen Xylem und Phloem fehlt also. Damit sind die einkeimblättrigen Pflanzen nicht zu einem sekundären Dickenwachstum befähigt. Vier- bis fünfzählige Blüten (mit Ausnahme des Fruchtknotens) sind für dicotyle Pflanzen typisch, während Monocotyle überwiegend dreizählige, oder davon abgeleitete Blütenbaupläne besitzen. Netzaderige Blätter finden sich hauptsächlich bei Zweikeimblättrigen, während parallelnervige Blätter die Einkeimblättrigen auszeichnen. Schließlich bleiben bei den zweikeimblättrigen Pflanzen meist die Primärwurzeln erhalten und entwickeln sich zu mächtigen, seitlich verzweigenden Organen (Allorhizie). Demgegenüber sterben bei monocotylen Pflanzen die Primärwurzeln frühzeitig ab; sie werden durch gleichartige Wurzeln (Homorhizie), die aus dem Sproß austreiben, ersetzt.

Phylogenie: Molekulare Daten bestätigen die Monophylie der Monocotyledoneae. Die traditionellen Dicotyledoneae sind jedoch paraphyletisch. Entgegen der derzeit üblichen Position der Magnoliidae vor den Monocotyle­doneae, wird hier nach der Anordnung in Abb. 19 verfahren.