Vorwort

Vorwort

 

 

Dies ist „Teil 2 System“ eines Rückblicks auf den Botanischen Garten der Univeristät Tübingen für den Zeitraum 1974-2008. Eine Übersicht des Gartens wurde im ersten Teil gegeben (siehe Teil 1 Übersicht).

 

Das System hat in wissenschaftlichen Botanischen Gärten eine zentrale Bedeutung.

Es ermöglicht, die Vielfalt der höheren Pflanzen in einer räumlich gegliederten Anordnung zu überblicken.

Systematiker haben sich immer bemüht, Gliederungsvorschläge zu erarbeiten, die überzeugend erschienen. Dies konnte nur im Rahmen der jeweils verfügbaren Untersuchungsmethoden erfolgen. Daher basierten traditionelle Systeme auf vergleichend morphologischen Prinzipien. Diese wurden zunehmend durch Merkmale aus dem Chemismus ergänzt. Bei breiter Kenntnis einer Organismengruppe ergaben sich zusätzliche Charakteristika aus ihrer Ökologie und Verbreitung.

Es bestand daher seit langem der Anspruch, „natürliche Systeme“ zu erarbeiten, die ein Abbild der Evolution liefern sollten.

Diese Absicht erfuhr einen revolutionären Aufschwung, als molekulare Marker zur Erstellung von Abstammungsgemeinschaften verwendet werden konnten. Molekularphylogenien haben in wenigen Jahren Systematik und Evolutionsforschung erfasst und dominiert.

 

Es werden Steckbriefe ​​ für die Verwandtschaften verwendet, die knappe Beschreibungen der wichtigsten Merk­male, Verbreitungsangaben und kurze Hinweise zu phylogenetischen Hypothesen enthalten. Diese lassen sich in den Gesamtzusammenhang der Bedecktsamer, Angiospermae, mit Hilfe der Übersicht von Abb. 19 einbinden. Die Literaturzitate zielen primär auf Neuerungen ab, die erstmals publiziert wurden, werden aber, wenn es angebracht erschien, durch weitere Publikationen bis 2016 ergänzt.

 

Die Familienbeschreibungen wurden weitgehend aus den Vorlesungen von Hermann Merxmüller (1959-64) an der Universität München und dem Syllabus der Pflanzenfamilien (Melchior 1964) entnommen sowie durch eigene Vorlesungsmaterialien zu „Höhere Pflanzen“ (1974-2007) ergänzt. Chemische Daten stammen aus der Chemotaxonomie der Pflanzen von Hegnauer (1962 folgende).

 

Die Texte und Pflanzenbilder wechseln mit Aufnahmen aus dem System ab. Dadurch kann ein Bezug zum jeweiligen Revier hergestellt werden. Als zusätzliche Orientierungshilfen werden in diesen Text mehrfach gleich beschriftete Satellitenaufnahmen eingefügt.

 

Im Text werden vereinzelt Links in den Botanischen Garten verwendet, wie sie von 2005 bis 2008 eingerichtet wurden. Damit kann festgestellt werden, wie lange die ehemaligen, revier- und pflanzen­spezifischen Verlinkungen verfügbar bleiben.

 

Das System ist das zentrale Revier des Gartens. Mit dem Arboretum werden Gehölze der gemäßigten Breiten einbezogen. Daher wird in der vorliegenden Darstellung ​​ immer auf die Reviere im Baumgarten verwiesen. Desgleichen werden auch andere Anpflanzungen im Garten berücksichtigt. Das System kann damit auch auf subtropische und tropische Pflanzengruppen ausgedehnt werden.

 

Für Nicht-Botaniker werden die Fachtermini in einem Glossar erläutert.

 

Zweck dieser Darstellung ist, die Bedeutung des Systems für den akademischen Unterricht zu dokumentieren.