Vorwort

Vorwort

 

Das Arboretum des Tübinger Botanischen Gartens nimmt mit etwa fünf Hektar die Hälfte der Gesamtfläche der Anlage ein. Eine knappe Darstellung des Baumgartens wurde bereits in Teil 1 dieses Rückblickes für den Zeitabschnitt 1974-2008 gegeben. Die Systematik und Phylogenie der Bedecktsamer wurde im Teil 2, der das System im Garten betrifft, ausführlich vorgestellt. Dabei wurde bei Familien und Ordnungen mit Gehölzen auf das Arboretum verwiesen. Dieser Teil 3 ist bewußt so verfaßt, dass er unabhängig von den Vorläufer-Teilen (1, 2) benutzt werden kann.

 ​​​​ 

Das Arboretum ist eine Ergänzung des Systems im unteren Garten durch Familien, die überwiegend oder ausschließlich Gehölze enthalten.

Anders als im Revier des Systems ist es im Baumgarten nicht möglich, Neuerungen in der Systematik der Samenpflanzen durch Umgruppierungen der Bäume vorzunehmen.

 

Auch dem Arboretum liegt die Klassifizierung nach Adolf Engler (1886, 1902, 1924) zugrunde, in der die „Natürlichen Pflanzenfamilien“ zusammengestellt wurden. Gemeint ist damit, dass die Familien jeweils eine Abstammungsgemeinschaft darstellen. Ihre phylogenetischen Zusammenhänge ließen sich nur durch Merkmalsvergleiche ableiten. Dazu waren nicht nur Fossilien, sondern auch Merkmalsvergleiche rezenter Pflanzen geeignet.

 

Wie bei der Darstellung der Familien im System, werden auch in diesem Teil weitgehend die gleichen Steckbriefe ​​ für Familien verwendet, die knappe Beschreibungen der wichtigsten Merk­male, Verbreitungsangaben und kurze Hinweise zu phylogenetischen Hypothesen enthalten (Vgl. Teil 2 System). Darauf wird im Folgenden nicht mehr verwiesen. Mit Hilfe der Übersicht von Abb. 4 können die Familien über die Ordnungen in den Gesamtzusammenhang der Bedecktsamer, Angiospermae, eingebunden werden. Das gilt auch für die Nacktsamer, Gymnospermae, deren Phylogenie in Abb. 184 dargestellt ist.

 

Die Literaturzitate wurden auf ein Minimum beschränkt, zielen aber auf jene Arbeiten ab, in denen erstmals Neuerungen publiziert wurden. Die Familienbeschreibungen wurden weitgehend aus den Vorlesungen von Hermann Merxmüller (1959-64) an der Universität München, dem Syllabus der Pflanzenfamilien (Melchior 1964) und der Chemotaxonomie der Pflanzen (Hegnauer 1962 folgende) entnommen sowie durch eigene Vorlesungsmaterialien zu „Höhere Pflanzen“ (1974-2007) ergänzt.

 

Für Nicht-Botaniker werden Fachtermini in einem Glossar erläutert.

 

Der gewählte Rundgang entspricht der Num­mernabfolge in den Plänen der Abb. 2 und 3. Er be­ginnt beim Haupteingang und folgt einer Route, die es ermöglicht, Vertreter aller Familien zu sehen. Die Texte und Pflanzenbilder wechseln mit Aufnahmen aus dem Arboretum ab. Dadurch kann ein Bezug zum jeweiligen Teilrevier im Baumgarten hergestellt werden. Als zusätzliche Orientierungshilfen werden in diesen Text mehrfach die gleich beschrifteten Satellitenaufnahmen eingefügt und zusätzlich mit einigen Familiennummern der jeweiligen Standorte ergänzt.

 

Es werden Links in den Botanischen Garten verwendet, wie sie von 2005 bis 2008 eingerichtet wurden. Damit kann auch später festgestellt werden, wie lange die ehemaligen, revier- und pflanzen­spezifischen Verlinkungen verfügbar bleiben.