Phylogenie der Nacktsamer, Gymnospermen

Phylogenie der Nacktsamer, Gymnospermen

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-18.12.15: Botan. Garten-20.12.15:Abb2 Familien verkleinert: Gymnospermen-Phylogenie.jpg

 

Abb. 184: Phylogenie der Gymnospermen nach Chaw et al. (2000) und Gugerli et al. (2001), verändert. Im Arboretum sind Vertreter folgender Familien angepflanzt: Eibengewächse (Taxaceae), Ginkgogewächse (Ginkgoaceae), Kieferngewächse (Pinaceae), Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae), Meerträubelgewächse (Ephedraceae), Zypressengewächse (Cupressaceae).

 

 

Samenpflanzen mit frei liegenden Samenanlagen werden als Nacktsamer, Gymnospermae, bezeichnet. Zu ihnen gehören die Palmfarne, Ginkgo, die Meerträubelgewächse und Verwandte sowie die Nadelbäume (Abb. 184). Nadelgehölze (Koniferen, Coniferophytina) sind durch mikrophylle (Nadel-) Blätter mit gabeliger Nervatur gekennzeichnet. Die eingeschlechtigen Blüten werden nicht von typischen Blütenhüllen umgeben. Staubblätter bestehen aus Trägern von Pollensackgruppen. Fruchtblätter besitzen eine einzige, freiliegende, nackte (gymnosperme) Samenanlage. Blüten und Blütenstände sind zapfenartig ausgebildet (Abb. 190, 194, 197). Dem Holz der Koniferen fehlen Tracheen, Gefäßelemente, in denen bei Bedecktsamern Wasser transportiert wird. Ihre Vorfahren sind als Fossilien des Devons und Karbons (Progymno­spermen) belegt. Wichtige Familien, deren Arten besonders in der nördlichen Hemisphäre verbreitet sind, stellen Kieferngewächse (Pinaceae) und Zypressengewächse incl. Sumpfzypressengewächse (Cupressaceae incl. Taxodiaceae) dar. Südhemisphärische Verbreitung zeigen überwiegend Arten der Schirmtannengewächse (Araucariaceae) und der Steineibengewächse (Podocarpaceae). Die Koniferen sind über ihre funktionellen Kurzwurzeln symbiontisch mit Pilzen vergesellschaftet (Mykorrhizen). Alle Arten der Pinaceen besitzen obligate Ektomykorrhizen, die übrigen Koniferen zumeist arbuskuläre Mykorrhizen (AM). Phylogenie: In molekular begründeten Dendrogrammen erscheinen die Koniferen paraphyletisch (Abb. 184, Lu et al. 2014). So sollen die Pinaceae näher mit den Hüllsamern verwandt sein als mit den übrigen Nadelbäumen.