Phylogenetisches System der Angiospermen

Phylogenetisches System der Angiospermen

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-4.12.15: Botan. Garten-4.12.15:Abb2:Angiospermen System 2003 Kb.png

Abb. 4: System der Bedecktsamer, Angiospermae, in Anlehnung an Angiosperm phylogeny website (APG 1998, 2003, 2009; Stevens 2001 onwards). Die Ordnungen, durch die Endung –ales ausgewiesen, erlauben es, die phylogenetische Position der behandelten Familien aufzufinden. Es wurde die gleiche Darstellung wie in der Systemanlage des unteren Gartens verwendet.

Zweikeimblättrige Bedecktsamer, Dicotyledoneae

Nach dem Haupteingang wachsen linker­hand mehrere Buchssträucher (1 Buxaceae).

1 Buxaceae, Buchsgewächse

(Abb. 5-7). Fami­lie der Buxales (Buchsartige Gewächse) mit 7 Gattungen und etwa 100 Arten von Sträuchern, seltener Bäumen oder Kräutern, die in den wärmeren Gebieten subkosmopoli­tisch verbreitet sind, aber in Australien feh­len. Blätter einfach, oft lederig, nebenblattlos, wechsel- bis gegenständig. Blüten (Abb. 6) ra­diär, eingeschlechtig und monoecisch oder dioecisch verteilt; K meist 4; C fehlend; A meist 4, episepal oder 6-∞; G meist (3), gefä­chert; 1-2 Samenanlagen/Fach; Kapsel oder Steinfrucht. Enthalten Steroid­alkaloide der Pregnangruppe (Buxin, Buxinamin, Buxi­nidin, Cyclobuxin, Parabuxin), die bei Tieren zu Vergiftungen führen. Name vom Grie­chischen pykós = fest, abgeleitet; bezieht sich auf das harte Holz des Buchsbaums. Gattungen: Buxus, Notobu­xus, Styloceras. Pachysandra, Sarcococca.

Phy­logenie: Engler und Prantl (1897-1915) schloß die Buxaceae in die Sapindales (Ce­lastrales) ein. Molekularphylogeneti­sch gruppieren die Buxales mit den Gunnerales, Proteales und Trochodendra­les im basalen Bereich der Eudicotylen (Abb. 4, 7). Sim­mondsia ist der Vertreter einer eigenen Fami­lie, Simmondsiaceae, die zu den Caryo­phylla­les gehört (Nandi et al. 1998).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-23.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Buxaceae2.jpg

Abb. 5: Revier der Buchsgewächse, Buxaceae im Arbo­retum. Orig. 23.4.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-20.12.15: Botan. Garten-20.12.15:Abb2 Familien verkleinert:Buxaceae.jpg

Abb. 6: Blüte vom Buchs, Buxus sempervirens. 1 Seiten­ansicht. 2 Längsschnitt durch den Fruchtknoten (G), in dem zwei Samenanlagen (Sa) sichtbar sind. A Staub­blatt. Orig.

 

Abb. 7: Buxaceae und Verwandte: Dendrogramm nach Sequenzen des Plastidengenoms (Chase et al. 1993).

 

2 Eucommiaceae

(Abb. 8, 9). Familie der Garryales mit einer Art, Eucommia ul­mioides, die im mittleren und westlichen China vorkommt. Laubwerfender, Milchsaft führender Baum mit einfachen, gesägten, neben­blattlo­sen, wechselständigen Blättern. Die eingeschlechtigen Blüten haben keine Blü­tenhülle; sie sind zweihäusig verteilt; männ­liche Blüten kurz gestielt, A4-12; G(2), mit nur einem fertilen Karpell und 2 unitegmi­schen Samenanlagen. Die Frucht ist eine einsamige Flügelnuß. Der aus dem Griechi­schen hergeleitete Name (eu schön, kómmi - Gummi) bezieht sich auf die gummiar­tigen Guttaperchasubstanzen, die in Saftschläuchen aller Pflanzenteile enthalten sind. Systematik und Phylo­genie: Die Fami­lie wurde meist mit den Ha­ma­melidales, aber auch den Urtica­les gruppiert. Sie stellt nach Huber (1991) ein Bindeglied zu den Cornales dar. Nach molekularen Daten bil­den die Garryaceae mit den Aucubaceae und Eucommiaceae ein Monophylum (Oxelman et al. 2004; Abb. 9).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-23.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Eucommiaceae2.jpg

Abb. 8: Eucommia ulmioides, fruchtend, im Arbore­tum. Orig. 9.5.2002.

 

 

 

Abb. 9: Garryales und Verwandte: Dendrogramm nach Sequenzen des Plastidengenoms. Nach Chase et al. (1993).

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-24.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Moraceae Broussonetia papyrifera-1.5.07d.jpg

Abb. 10: Weiblicher Blütenstand des Papiermaulbeerbau­mes, Broussonetia papyrifera. Orig. 1.7.2005.

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-24.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Moraceae Broussonetia-7.10.2005b.jpg

Abb. 11: Fruchtstand des Papiermaulbeerbaumes, Brousso­netia papyrifera. Orig. 7.10.2005.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-23.2.16:  TüBG-23.2.16:Abb-24.2.16:Abb4 verkleinert-#.12.15:Maclura pomiFr-7.10.05b.jpg

Abb. 12: Frucht vom Osagedorn, Maclura pomifera, im Arboretum. Orig. 7.10.2005.

3 Moraceae, Maulbeerbaumgewächse

(Abb. 10-13). Familie der Rosales (Rosenar­tige Gewächse), früher Urticales (Nesselge­wächse), mit 40 Gattungen und ca. 1200 Ar­ten von überwiegend Holzgewächsen mit na­hezu weltweiter Verbreitung, jedoch in den kal­ten Gebieten der nördlich gemäßigten Zone fehlend. Die Pflanzen enthalten Milchsaft in ungegliederten Milchröhren. Blätter einfach oder gelappt, mit Nebenblättern, wechsel- oder gegenständig angeordnet. Blüten mit einfa­cher Blütenhülle, P4 oder hüllblattlos, ein­geschlechtig, einhäusig/zweihäusig ver­teilt, meist in Kätzchen oder Köpfchen zusam­mengezogen; A4 G(2) ober- bis unterstän­dig, mit einer Samenanlage. In Arten einiger Gattungen kommen giftige Cardeno­lide vor. Benennung mit einem altgriechi­schen Namen. Gattungsauswahl: ​​ Arto­carpus, Broussonetia (Abb. 10, 11), Dorstenia, Ficus, Maclura (Abb. 12, 13), ​​ Morus.

Phylogenie: Die Ulmaceae, Can­nabaceae, Moraceae und Urticaceae bil­den nach molekularen Daten ein Mono­phylum innerhalb der Rosales (Abb. 37; Sytsma et al. 2002), was im Arboretum den benach­barten Gehölzanpflanzungen ent­spricht. Die Schwestergruppe der Moraceae sind die Urticaceae.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-23.2.16:  TüBG-23.2.16:Abb-24.2.16:Abb4 verkleinert-#.12.15:Maclura pomiferaFr-30.1.09b.jpg

Abb. 13: Aufgebrochene Frucht des Osagedorn, Maclura pomifera, im Arboretum. Orig. 30.1.2009.

4 Cannabaceae, Cannabinaceae, Hanfge­wächse

(Abb. 14). Familie der Rosales (Rosenartige Gewächse) mit 2 Gattungen von 4 krautigen, aufrecht wachsenden oder schlin­genden Arten, die von der nördlich gemäßig­ten Zone bis ins tropische Asien verbreitet sind. Blätter gegen- oder wechselständig, mit freien Stipeln. Blüten radiär, eingeschlechtig, anemo­gam, dioecisch (Cannabis) oder mon­oe­cisch (Humulus) verteilt. P(5) A5 G(2). Milchröhren fehlen. Psychotrope Wirkungen durch Cannabinoide. Der Name ist von der alt­grie­chischen Bezeichnung für Hanf, "kanna­bis", abgeleitet. Gattungen: Cannabis, Humulus.

Systematik und Phy­loge­nie: Die Cannabaceae werden oft als Un­ter­familie der Moraceae geführt.

​​ 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-23.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Cannabinaceae3.jpg

Abb. 14: Der Hopfen, Humulus lupulus, Hanfgewächse, Cannabinaceae, windet sich an einer Stange nach oben. Links das Revier der Maulbeerbaumgewächse und rechts das der Magnolien im Arboretum. Orig. 27.5.2006.

5 Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse

(Abb. 15). Familie der Malpighiales, ​​ bisher Euphorbiales (Wolfsmilchartige Gewächse), mit ca. 300 Gattungen und etwa 5000 Arten, die subkosmopolitisch, mit den meisten Arten aber in den Tropen verbreitet sind. Blätter meist einfach, mit Nebenblättern und wechsel­ständig, selten gegenständig. Blüten radiär, sehr verschieden ausgebildet und häu­fig stark vereinfacht (reduziert), eingeschlech­tig, ein-/zweihäusig verteilt; K auch fehlend; C frei, selten verwachsen, meist fehlend; A ∞/diplo-/haplostemon/bis auf 1 reduziert; G meist (3) oberständig, dreifächerig, reif oft in 3 Teile aufklappend (frü­herer Name der Familie: Tricoccae), meist mit 2/1 Samen­anlagen/ Fach. Giftig durch cyanogene Gly­coside (Maniok), Lectine (Crotin, Curcin, Hurin, Ricin) und Ester von Diterpenalkoho­len (Phor­bol). Name nach Euphorbos, dem Leibarzt des Königs Juba von Mauretanien. Gattungsauswahl: Andrachne, Clutia, Codiaeum, Croton, Euphorbia, Hevea, Hura, Jatropha, Mallotus, Manihot, Mercuria­lis, Phyllanthus, Ricinus, Sauropus, Securinega.

Phylogenie: Bisher wurden die Euphor­bia­ceae in einer eigenen Ordnung, Euphorbia­les, geführt. Nach molekularen Daten kann die Familie in die Malpighiales eingeschlos­sen werden (Davis et al. 2005). In dieser Ordnung werden, neben vielen anderen, auch die Hypericaceae (Johanniskrautgewächse), Linaceae (Leingewächse) und Salicaceae (Weidengewächse) geführt.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-24.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Euphorbiaceae2.jpg

Abb. 15: Revier für strauchige Wolfsmilchgewächse, Euphorbiaceae, im Arboretum. Orig. 27.5.2006.

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-24.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Polygonaceae2.jpg

Abb. 16: Chinesische Knöterichliane, Fallopia auber­tii, Knöterichgewächse, Polygonaceae, an einer Träger­stange im Arboretum hochwachsend. Orig. 27.5.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-26.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Polygonaceae Fallopia aubertii-27.5.2006.jpg

Abb. 17: Teilblütenstand der chinesischen Knöterichliane, Fallopia auber­tii. Orig. 27.5.2006.

6 Polygonaceae, Knöterichgewächse

(Abb. 16, 17). Früher einzige Familie der Polygonales (Knöterichartige Gewächse), jetzt in die Caryophyllales (Nelkenartige Gewächse) ein­gegliedert, mit ca. 50 Gattungen und etwa 1200 Arten von Kräutern, selten Sträuchern und wenigen Bäumen, die subkosmopolitisch verbreitet sind. Blätter meist einfach, mit häuti­ger Nebenblattscheide (Ochrea), wechsel­ständig. Blüten meist radiär, zwittrig bis eingeschlechtig, klein und unscheinbar; Peri­anth 3-6, in 1/2 Wirteln, innerer manch­mal corollinisch, ausdauernd; A6-9; G meist (3) mit 1 bitegmischen, atropen Samenanlage; Endo­sperm stärkereich. Häufig 2-3-kantige Nuß. Oxalsäure wird von vielen Arten angerei­chert. Der Name bedeutet "viele Nach­kom­men"; dies soll sich auf den Vogelknöte­rich, Polygonum aviculare beziehen. Gattungsauswahl: Antigonon, Atraphaxis, Coccoloba, Eriogonum, Fagopyrum, Fallo­pia, Muehlenbec­kia, Polygonum, Reynoutria, Rheum, Rumex.

Phyloge­nie: Nach molekularphylogeneti­schen Hypothesen sind die Polygonaceae die Schwesterfamilie der Plumbaginaceae. Zusam­men mit den Fran­keniaceae und Tamari­caceae bilden sie ein Monophylum inner­halb der Caryophyl­lales (Nandi et al. 1998).

​​ 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-24.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Schisandraceae.jpg

Abb. 18: Das großblütige Spaltstaubblatt, Schisandra grandiflora, Spaltstaubblattgewächse, Schisandraceae, an einem Klettergerüst im Arboretum. Orig. 17.5.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-26.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Schisandraceae Schisandra gr-17.5.2006c.jpg

Abb. 19: Einzelblüte des großblütigen Spaltstaubblat­tes, Schisandra grandiflora. Orig. 17.5.2006.

7 Schisandraceae, Spaltstaubblattge­wächse

(Abb. 18, 19). Früher einzige Familie der Illiciales (Sternanisartige Gewächse), jetzt den Austro­baileyales eingegliedert. Die Familie enthält 3 Gattungen und ca. 90 Arten von Sträuchern und Lianen, die in Süd-, Südost- und Ost­asien sowie in den südöstlichen USA verbrei­tet sind. Blätter einfach, ohne Stipeln, wechsel­ständig, mit Öl- oder Schleimdrüsen. Blüten radiär, zwittrig oder eingeschlechtig; Blütenhülle einfach, mehrgliederig, spiralig; A4-∞, spiralig; Fruchtblätter zumeist viele und frei, spiralig oder kreisig; Balg- oder Bee­renfrüchte. Name aus dem Griechischen hergeleitet (schizein - spalten, aner, andros - Mann, männliches Organ), bezieht sich auf die getrennten Theken mancher Arten. Gattun­gen: Illicium, Kadsura, Schisandra (Abb. 18, 19).

Phyloge­nie: Nach molekularphylogeneti­schen Hypothesen werden Illicium, Kadsura und Schisandra zu den Schisandraceae zusam­mengefasst. Sie bilden ein Mono­phylum innerhalb der Austrobaileyales (Soltis et al. 1997).

8 Menispermaceae, Mondsamengewächse

(Abb. 20, 21). Familie der Ranunculales (Hahnenfußartige Gewächse) mit 70 Gattungen und ca. 400 Ar­ten, überwiegend Lianen, aber auch wenige Bäume, Sträucher und Kräuter. Hauptverbrei­tung in tropischen Regenwäldern der Alten und Neuen Welt mit Ausweitungen in die Sub­­tropen und gemäßigten Gebiete in Nordamerika, Ostasien und Australien. Blätter ein­fach, schildförmig oder gelappt, sehr selten zu­sammengesetzt, meist ohne Stipeln, wechsel­ständig. Die kleinen Blüten sind zu­meist dreizählig gebaut und überwiegend einge­schlechtig. Jedes Fruchtblatt entwickelt bis zur Reife nur jeweils einen, häufig hufei­sen- bis sichelförmig gekrümmten Samen (Name: Griech. mene - Mond, sperma - Same). Einige Arten sind als Giftpflanzen wich­tig. Gattungen: Anamirta, Cocculus, Menispermum, Stephania.

Phylogenie: Die Menispermaceae sind die Schwestergruppe zu dem Mono­phylum aus Berberidaceae und Ranuncu­laceae (Hoot et Crane 1995; Kadereit et al. 1995).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-24.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Menispermaceae2.jpg

Abb. 20: Auch der chinesische Mondsame, Sinome­nium acutum, Mondsamengewächse, Menispermaceae, ist eine Liane, die einen Träger benötigt. Orig. 28.7.2008.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-26.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Menispermaceae Sinomenium acutum-28.7.2008c.jpg

Abb. 21: Teilblütenstand des chinesischen Mondsa­mens, Sinomenium acutum. Orig. 28.7.2008.

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-26.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Tetracentraceae T.sinense-6.5.2005.jpg

Abb. 22: Ast des Spornfruchtbaumes, Tetracentron si­nense, Tetracentraceae. Orig. 6.5.2005.

9 Tetracentraceae, Spornfruchtgewächse

(Abb. 22). Fa­milie der Trochodendrales (Radbaumar­tige Gewächse) mit einer sommergrünen Baum­art, die von SW-China (Hupeh) bis Nord­burma verbreitet ist. Blätter einfach, ge­stielt, mit herzförmigen Spreiten und mit den Blattstielen scheidig verwachsenen Stipeln. Blüten klein, zwittrig, radiär, 4zählig, in sitzen­den Knäueln an langährigen, hängenden Infloreszenzen; P4, sepaloid; A4 vor den Tepa­len stehend; G(4), partiell verwachsen, auf Lücke zu den Stamina, mit abwärts gerich­teten, spornartigen Griffeln (Name: Griech. tétra - vier, kéntron - Sporn). Systema­tik: Auch zu den Trochodendraceae gestellt (APG 2003, 2009).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-24.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Annonaceae Calycanthaceae2.jpg

Abb. 23: Reviere für Gewürzstrauchgewächse, Caly­canthaceae, im Hintergrund und Flaschenbaumge­wächse, Annonaceae, in der Mitte. Orig. 17.5.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Calycanthaceae C. occ-14.6.2005.jpg

Abb. 24: Gewürzstrauch, Calycanthus occidentalis, Caly­canthaceae. Orig. 14.6..2005.

10 Calycanthaceae, Gewürzstrauchge­wächse

(Abb. 23-25). Kleine Verwandtschaft der Laurales (Lorbeerartige Gewächse) mit 4 Gattungen und 7 Arten winterharter Sträucher, die gegen­ständig beblättert sind. Das Gesamtareal umfaßt 4 disjunkte Gebiete: Ostasien, Nord­australien, sowie zwei Teilare­ale in SO- und SW-Nordamerika. Die zahlreichen, freien Fruchtblätter sind in einen deutlichen Blütenbe­cher eingesenkt. Der aus dem Griechi­schen abgeleitete Name bedeutet Kelch­­­blüte. Phylogenie: Die Caly­canthace­ae bilden das basale Monophylum der Laurales (Renner 2005). Sie enthalten die Gattung Idiospermum, die auch in eine eigene Familie, Idiosperma­ceae, gestellt wurde.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-20.12.15: Botan. Garten-20.12.15:Abb2 Familien verkleinert:Calycanthaceae.jpg

Abb. 25: Winterblüte, Chimonanthus praecox, Gewürz­strauchgewächse, Calycanthaceae. 1 Seitenansicht, 2 Längsschnitt, 3 Blütenausschnitt. P gleichgestal­tete Blütenblätter, A Staubblatt, St Stamino­dium, G Fruchtknoten. Orig.

 

 

 

Abb. 26: Familien der Ranunculales und Papaverales: Dendrogramm nach Sequenzen des Plastidengenoms (Chase et al. 1993).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-24.12.15: Botan. Garten-24.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Lardizabalaceae2.jpg

Abb. 27: Die ostasiatische Liane Akebia quinata, Leber­wurstbaumgewächse, Lardizabalaceae, überwu­chert eine Pergola im Arboretum. Orig. 9.5.2002.

11 Lardizabalaceae, Leberwurstbaumge­wächse

(Abb. 27, 28). Familie der Ranunculales (Hahnenfuß­artige Gewächse) mit 9 Gattungen und 36 Arten von Lianen und Sträuchern, die in China, Korea und Japan, sowie in Chile vor­kommen. Blätter wechselständig und meist handför­mig geteilt. Die dreizähligen Blüten tra­gen freie Fruchtblätter, die zu Beeren oder Balgfrüchten heranreifen. Benannt nach dem spanischen Naturforscher des 18. Jh., Miguel de Lardizabel y Uribe.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-26.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Lardizabalaceae Akebia quinata-9.5.2002b.jpg

Abb. 28: Blütenstand mit dreigliedrigen Blüten von Ake­bia quinata, Lardizabalaceae. Orig. 9.5.2002.

 

12 Magnoliaceae, Magnoliengewächse

(Abb. 29, 30). Fami­lie der Magnoliales (Mag­nolienartige Ge­wächse) mit 2-12 Gattungen und etwa 220 Arten von Holzgewächsen, die in Wäldern Süd-, Ost- und Südostasiens sowie im südöstli­chen Nordamerika und in Mittel- und Südamerika vorkommen. Blätter einfach, wech­selständig, mit großen, stengelumfassen­den, hinfälligen Stipeln; Blüten auffällig, groß, mit freien, nicht in Kelch und Krone ge­gliederten Blütenhüllblättern und vielen, an deutlich konisch verlängerten Blütenachsen spi­ralig stehenden Staub- und Fruchtblättern (Abb. 30); Fruchtblätter frei oder zu Sammelfrüchten ver­wachsen. Wichtige Holzlieferanten und Zier­gehölze. Benannt nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol (1638 -1715). Gattungsauswahl: ​​ ​​ Magnolia, Michelia, Liriodendron.

Phy­logenie: Die Magnoliaceae sind eine mono­phyletische Familie der Magnoliales mit den Myristicaceae als nächst Verwandte (Doyle et Endress 2000, Soltis et al. 2000). Durch molekulare Daten ist die traditionelle Gattungsgliederung der Magnoliaceae in Frage gestellt worden.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Magnoliaceae2.jpg

Abb. 29: Revier der Magnolien mit blühenden Bäumen im Arboretum. Orig. 23.4.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-20.12.15: Botan. Garten-20.12.15:Abb2 Familien verkleinert:Magnoliaceae.jpg

Abb. 30: Teillängsschnitt einer Blüte von Magnolia x soulangiana (M. denudata x M. liliiflora). P gleichgestal­tete Blütenblätter, A Staubblätter, G Frucht­knoten. Orig.

 

13 Annonaceae, Flaschenbaumgewächse

(Abb. 23, 31). Fa­milie der Magnoliales (Magnolienartige Ge­wächse; Doyle et Endress 2000) mit ca. 120 Gattungen und etwa 2000 Arten von Bäumen und Sträuchern, die pantropisch, seltener subtropisch verbreitet sind und deren Hauptvorkommen in den immer­grünen, paläotropischen Tieflandwäl­dern liegen. Blätter ungeteilt, ganzrandig, ohne Stipeln, häufig mit blaugrünem oder me­talli­schem Schimmer. Blüten radiär, zwittrig, dreizählig, P meist 3+3+3, A∞ und spiralig ste­hend, Karpelle ∞-1, spiralig oder zyklisch, frei oder selten verwachsen; meist Sammel­früchte als Beeren oder seltener Bälge; Kar­pelle auch zu fleischigem Synkarpium ver­schmolzen. Benennung mit einem Volksna­men aus Haiti. Gattungsauswahl: Annona, Asi­mina, Monodora.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Annonaceae Asimina triloba-17.5.2006b.jpg

Abb. 31: Papau, Asimina triloba, Flaschenbaumge­wächse, Annonaceae, im Arboretum. Orig. 17.5.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-26.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Aceraceae2.jpg

Abb. 32: Ahorn-Revier Arboretum. Orig. 5.11.2007.

14 Aceraceae, Ahorngewächse

(Abb. 32, 34). Familie der Sapindales (Seifenbaumartige Gewächse) mit 2 Gattungen und ca. 150 Arten von Bäumen und Sträuchern der nördlich gemäßigten Zone. Blätter meist gelappt, aber auch gefie­dert, gegenständig; Blüten radiär, K4-5 C4-5 A4-10 G(2), Spaltfrucht geflügelt; Insektenbe­stäubung: Bienenweide; Windver­breitung; Benennung mit einem alten lateini­schen Namen; es ist auch die Ableitung vom Keltischen ac - spitz und Griechischen keras - Horn denkbar. Gattun­gen: Acer, Dipteronia.

Systematik und Phylogenie: die Aceraceae sind nach molekularphylogeneti­schen Hypothesen in die Hippocastanoideae der Sapindaceae zu stel­len (Savolainen et al. 2000). In molekularen Dendrogrammen ist Dipteronia in Acer eingeschlossen.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-14.12.15: Botan. Garten-14.12.15:Abb kompr:Rosac Asterac Blütendiagr kompr.jpg

Abb. 33: Hauptschritte der Evolution der Blüten der Bedecktsamer von spiraliger und vielgliedriger Anordnung der Organe zu den radiärsymmetrischen Bauplänen, dreigliedrig bei den Monocotylen, zumeist vier- oder fünfglied­rig bei den Dicotylen, aber dreizählig, u.a. bei den Polygonaceae (Abb. 15), Lardizabalaceae (Abb. 26), Annonaceae (Abb. 29), Aristolochiaceae (Abb. 34) und Berberidaceae (Abb. 63). Mehrfach erfolgte der Übergang von den Frei- zu den Verwachsenblättrigen. Diese Blüten-Grundbaupläne sind auch die Haupt­merkmale für die angegebenen größeren Verwandtschafts­kreise. Grün – Kelchblätter (als Punkte kelchartig), rot – Kronblätter, bzw. gleichblättrige Blütenhüllblätter (Pe­rigon), gelbe liegende Acht – Staubblätter, braune Punkte, bzw. zentraler (septierter) Kreis – Fruchtknoten. Orig.

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-20.12.15: Botan. Garten-20.12.15:Abb2 Familien verkleinert:Aceraceae.jpg

Abb. 34: Blüten vom Spitzahorn, Acer platanoides. 1, 2 männliche Blüten in Aufsicht und im Längsschnitt. 3 zwittrige Blüte im Längsschnitt. 4 Blütendiagramm. C Kelch, K Krone, A Staubblätter, D Diskus, G Fruchtknoten. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Aristolochiaceae2.jpg

Abb. 35: Großblättrige Osterluzei, Aristolochia macro­phylla rechts neben Magnolia acuminata im Arbo­re­tum. Orig. 27.5.2006.

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Aristolochiaceae A.mycrophylla-26.5.2002.jpg

Abb. 36: Blüte der Großblättrigen Osterluzei, Aristolochia macrophylla, im Arboretum. Orig. 26.5.2002.

15 Aristolochiaceae, Osterluzeigewächse

(Abb. 35, 36). Tra­ditionell einzige Familie der Aristolochia­les (Osterluzeiartige Gewächse) mit 12 Gattun­gen und ca. 500 Arten von Kräutern, Sträuchern und Lianen. Die nahezu weltweit verbreitete Gruppe fehlt allerdings in den kal­ten Gebieten der nördlich gemäßigten Zone und in Australien. Blüten zumeist dreigliedrig mit einfacher und verwachsener Blütenhülle. Der Name bedeutet im Griechischen "gut gebä­rend"; er bezieht sich auf die Form der Blüte, die einem Fötus gleichen soll. Gattungsauswahl: Aristolochia, Asarum, Saruma.

Phyloge­nie: In molekularphylogenetischen Dendrogrammen gruppieren die Aristo­lochiaceae mit den Lactoridaceae innerhalb der Piperales (Neinhuis et al. 2005). ​​ 

16 Ulmaceae, Ulmengewächse

(Abb. 37, 38). Familie der Rosales (Rosenartige Gewächse), früher Urticales (Nesselartige Gewächse), mit 16 Gattungen und über 150 Arten von Holzgewächsen mit annähernd kosmopolitischer Verbreitung. Blätter basal meist asymmetrisch. Blütenhüllblätter meist 4-5, G(2); Nuß- oder Steinfrucht, oft geflügelt. Name nach der alten lateinischen Bezeichnung. Gattungsauswahl: Celtis, Trema, Ulmus, Zelkova.

Phylogenie: Die Ulmaceae, Cannabaceae, Moraceae und Urticaceae bilden nach molekularen Daten ein Monophylum innerhalb der Rosales.

 

 

Abb. 37: Ulmaceae und Verwandte: Dendrogramm nach Sequenzen des Plastidengenoms (Chase et al. 1993).

17 Lauraceae, Lorbeergewächse

(Abb. 39). Familie der Laurales (Lorbeerartige Gewächse) mit ca. 50 Gattungen und etwa 2500 Arten von Gehölzen und parasitischen Lianen mit fadenförmigen Stengeln. Die Lauraceen sind besonders in der Neotropis und in Südostasien verbreitet, darüber hinaus kommen sie aber auch in Afrika, dem süd- und ostasiatischen Bereich, in Indomalesien, Australien und Neuseeland vor. Blätter meist ungeteilt, ohne Stipeln, lederig, wechselständig, selten gegenständig oder quirlig. Blüten klein, zyklisch, zwittrig oder eingeschlechtig, meist 3zählig, Blütenachse verbreitert bis becherig; P3+3 oder selten 2+2, sehr selten 0; A meist 3-12, auf 4 Kreisen, die Glieder eines oder mehrerer Kreise auch staminodial; Antheren mit Klappen (2-4) aufspringend; G(3) meist mittelständig, selten unterständig, einfächerig, mit oder ohne Griffel; einsamige Beeren oder Steinfrüchte, meist von der Blütenachse (Cupula) teilweise oder ganz umgeben; die Cupula kann auch abfallen. Die Familie enthält wichtige Nutzpflanzen (Holz, Früchte, Gewürze: aromatische Blätter mit ätherischen Ölen, darunter toxische, wie Campher oder Safrol) und Ziergehölze. Mit dem lateinischen Namen für Lorbeer benannt. Gattungsauswahl: Laurus, Lindera.

Phylogenie: Die Lauraceae sind die Schwestergruppe der Monimiaceae innerhalb der Laurales (Renner 2005).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Ulmaceae Ulmus americana-4.4.2006.jpg

Abb. 38: Blühende Weißulme, Ulmus americana, mit voll entwickelten Staubblättern. Arboretum. Orig. 4.4.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Lauraceae.jpg

Abb. 39: Revier der Lorbeergewächse, Lauraceae, mit dem nordamerikanischen Spicebush, Lindera benzoin, im Arboretum. Orig. 23.4.2006.

18 Paeoniaceae, Pfingstrosengewächse

(Abb. 40, 41). Familie der Saxifragales (Steinbrechartige Gewächse) mit der einzigen Gattung Paeonia, deren Arten große, auffällige Blüten mit 5 Kelchblättern, 5-10 Kronblättern, vielen Staubblättern und 2-5 freien Fruchtblättern besitzen. Die 33 Arten sind in der nördlich gemäßigten Zone verbreitet. Der Name bezieht sich auf den griechischen Arzt Paeon, der, nach Theophrast, als erster die giftigen Pflanzen medizinisch genutzt haben soll. Systematik und Phylogenie: Die Familie wurde früher wegen der zentrifugalen Entwicklung des Androeceums (Corner 1946) zu den Dilleniales gestellt (Cronquist 1981). Nach molekularen Daten sind die Paeoniaceae ein Monophylum der Saxifragales (Jian et al. 2008).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-27.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Paeoniaceae2.jpg

Abb. 40: Revier der Pfingstrosen, Paeoniaceae, im Arboretum. Orig. 17.5.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-27.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Paeoniaceae P. suffruticosa-22.4.2002.jpg

Abb. 41: Blüte der strauchigen Pfingstrose, Paeonia suffruticosa. Orig. 22.4.2002.

19 Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse

(Abb. 42, 43). Familie der Ranunculales (Hahnenfußartige Gewächse) mit ca. 60 Gattungen und annähernd 2500 Arten von ausdauernden und einjährigen Kräutern, sowie wenigen verholzenden Gewächsen mit einer insgesamt weltweiten Verbreitung. Blätter zusammengesetzt aber auch einfach, wechsel- oder grundständig, selten gegenständig oder quirlig. In Blüten- und Fruchtmorphologie sehr vielfältig, jedoch oft durch viele, spiralig stehende Staubblätter und freie Fruchtblätter ausgezeichnet. Reich an Isochinolin-Alkaloi­den und (sich gegenseitig ausschließend) hautreizenden Scharfstoffen (Protoanemonin); stark giftige Diterpen-Alkaloide in Aconitum- und Delphinium-Arten, Cardenolide in Adonis und Bufadienolide in Helleborus. Der Name bezieht sich auf die lateinische Bezeichnung für Frosch, "rana"; er verweist auf die zahlreichen Arten, die an feuchten Standorten vorkommen.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Ranunculaceae2.jpg

Abb. 42: Revier der Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae, mit Clematis Arten im Arboretum. 27.5.2006.

 

Gattungsauswahl: Eisenhut Aconitum, Christophskraut Actaea, Adonisröschen Adonis, Windröschen Anemone, Akelei Aquilegia, Schmuckblume, Dotterblume Caltha, Silberkerze Cimicifuga, Waldrebe Clematis, Rittersporn Delphinium, Winterling Eranthis, Nießwurz Helleborus, Leberblümchen Hepatica, Muschelblümchen Isopyrum, Knowl­tonia, Mäuseschwänzchen Myosurus, Nigella, Paraquilegia, Küchenschelle Pulsatilla, Hahnenfuß Ranunculus, Scheinakelei Semiaquilegia, Wiesenraute Thalictrum, Trollblume Trollius.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-25.12.15: Botan. Garten-25.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Ranunculaceae Clematis vit-27.7.2003.jpg

Abb. 43: Blühende Waldrebe, Clematis vitalba, Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae. Orig. 27.7.2003.

 

Phylogenie: Die Ranunculaceae bilden in molekularphylogenetischen Dendrogrammen mit den Berberi­da­ceae und Menispermaceae ein Monophy­lum innerhalb der Ranununculales (Hoot et Crane 1995, APG 2009).

​​ 

20 Grossulariaceae, Johannisbeergewächse

(Abb. 44-47). Familie der Saxifragales (Steinbrechartige Gewächse) mit einer Gattung, Ribes, und ca. 150 Arten von Sträuchern, die in der nördlich gemäßigten Zone und bis in die Anden verbreitet sind. K5 C5 A5 selten 4, Hypanthium, G(2) unterständig, einfächerig, mit 2 parietalen Plazenten; Beerenfrucht; Insektenbestäubung; Tierverbreitung. Nutz- und Ziersträucher. Name vom Lateinischen grossus – dick, abgeleitet. Phylogenie: Mit den Saxifragaceae nächst verwandt. Dies wird auch durch molekulare Daten bestätigt (Morgan and Soltis 1993).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.12.15: Botan. Garten-27.12.15:Arboretum Fam verkleinert-24.12.15:Arboretum Grossulariaceae2.jpg

Abb. 44: Revier der Johannisbeergewächse, Grossulariaceae, links, im Arboretum. Orig. 23.4.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-20.12.15: Botan. Garten-20.12.15:Abb2 Familien verkleinert:Grossulariaceae Bl diagr.jpg

Abb. 45: Blüten der Johannisbeergewächse, Grossulariaceae. 1, 2 Alpenjohannisbeere, Ribes alpinum. Blütenaufsicht und –längsschnitt. 3 Goldgelbe Johannisbeere, Ribes aureum, Blütenlängsschnitt durch eine ausgeprägte Kronröhre. 4 Blütendiagramm von Ribes, in dem die Verwachsungen von Blütenorganen durch radiäre Linien angegeben sind. Ein Diskus (D) bedeckt den zweiblättrigen, unterständigen Fruchtknoten (G). Orig.